Unter dem Namen „Alter Kohlenschacht“ findet ihr nahe Opperode (Ballenstedt) einen kleinen Rastplatz, der quasi still und leise vom früheren Bergbau zeugt. Heute gilt dieser Ort als Stempelstelle 180 der Harzer Wandernadel.
Der Alte Kohlenschacht liegt rund 1,0 km südlich von Opperode, einem Stadtteil von Ballenstedt. Damit im Landkreis Harz und im Bundesland Sachsen-Anhalt. Wie viele andere Stollen und Schächte ist der Alte Kohlenschacht ein stummer Zeuge des früheren Harzer Bergbaus. Zu sehen ist heute aber nicht mehr viel.
Alter Kohlenschacht: Steinkohle im Fokus
Eine Infotafel vor Ort soll mehr verraten, leider Gottes ist diese aber mittlerweile (Stand 2020) fast unlesbar. Die Anfänge des hiesigen Bergbaus liegen jedenfalls im Jahr 1557. Damals stellte man in Bernburg nämlich einen Lehnsbrief aus. Dieser erlaubte den Betrieb eines Steinkohlebergwerks im Amt Ballenstedt durch einen Herrn Hasenbalck. Davon ab versuchte man sich auch in der Veredelung der Kohle. Denn 1584 ist von einem Patent zur Herstellung von Koks die Rede. Dieses gilt heute als ältestes Patent in diesem Bereich überhaupt. Jenes Patent lautete allerdings – so schreibt es die Harzer Wandernadel – auf einen gewissen Daniel Stumpfeld. Dieser war fürstlich-bernburgischer Münzmeister.
Stempelstelle 180
WGS84: 51° 42′ 26″ N, 11° 15′ 19″ E
51.707222°, 11.255278°
UTM: 32U 655825 5730883
Geo URI: geo:51.707222,11.255278
Viel Erfolg schien dem Münzmeister aber nicht beschieden. Schon 1590 kam der hiesige Bergbau zum Erliegen. Dennoch gründete man 100 Jahre später – konkret 1691 bis 1692 – eine Steinkohlengewerkschaft. In den Jahren 1695 bis 1697 förderte man dann „einige hundert Tonnen Kohle“ im Jahr. Scheinbar genug, denn auf Veranlassung des hier zuständigen Fürsten von Anhalt-Bernburg erfolgte der Ausbau des Bergbaus. Erst ein Flözbrand (Kohlebrand) 1770 ließ den Bergbau wieder stagnieren. Dennoch: Ab dem Jahr 1771 ist von einem Anstieg der Förderung zu lesen. Von 2.000 bis 3.000 Tonnen Kohle pro Jahr ist die Rede. Die Schächte reichten bis in 100 m Tiefe. Anno 1824 dann doch Schicht im Schacht. Zwar gab es zwischen 1854 bis 1860 noch einmal Versuche einer Wiederaufnahme, diese endeten jedoch „tragisch“.
Alter Kohlenschacht: Wandern zur HWN Stempelstelle 180
Von alldem seht ihr heute wie schon gesagt nichts. Stattdessen lockt mitten im Grünen ein Rastplatz für eine kleine Wanderpause sowie die Stempelstelle 180. Erreichen könnt ihr die Stempelstelle 180 übrigens am schnellsten vom Wanderparkplatz „Am Kohlenschacht“. Von diesem sind es nur rund 800 m. Starten könnt ihr eine Tour jedenfalls von…
- Ballenstedt, Parkplatz Schloss* (3,4 km)
- Ballenstedt, Wanderparkplatz Am Kohlenschacht (0,8 km)
- Opperode, Stahlsberg (1,0 km)
- Meisdorf, Parkplatz an der Allee (3,1 km)
- Selkemühle (7,3 km)
* kostenpflichtig, ohne Sternchen kostenlos
Nahe Stempel ab der Harzer Wandernadel 180
Es lohnt natürlich, wenn ihr eine Tour zum Bismarckturm Ballenstedt mit nahen Stempelstellen verbindet. Zum Beispiel…
- #181 Forstmeister Tannen (4,0 km)
- #199 Bismarckturm Ballenstedt (0,9 km)
- #200 Burg Falkenstein (4,1 km)
- #201 Konradsburg (8,2 km)
- #203 Schutzhütte am Mettenberg (6,8 km)
- #204 Selkesicht an der Ackeburg (3,3 km)
- #207 Mausoleum (3,1 km)
Weitere Ziele ab der Stempelstelle 180
Außerdem lockt noch das eine oder andere Ziel. Und zwar…
- Ackeburg (3,2 km)
- Alter Falkenstein (8,8 km)
- Roseburg (5,7 km)
- Schloss Ballenstedt (3,4 km)
- Schloss Meisdorf (2,9 km)
- Schlosspark Ballenstedt (3,6 km)
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