Ruine Hohnstein – Stempelstelle 98

Die Ruine Hohnstein ist eine alte Burganlage nahe Neustadt/Harz und stellte einst den Sitz der Grafen von Hohnstein. Heute findet ihr hier die Stempelstelle 98 der Harzer Wandernadel.

Die Burg liegt oberhalb sowie 1,1 km nördlich von Neustadt auf 402,9 m ü. NN in einem Mischwald. Politisch gehört der Ort heute zur Gemeinde Harztor und damit zum Landkreis Nordhausen (Thüringen). Davon ab befindet ihr euch hier im Naturpark Südharz.

Ruine Hohnstein: Sitz der Hohnsteiner

Gebaut ist die Burg jedenfalls als typische Höhenburg auf einem Felsen aus Porphyr (vulkanisches Gestein). Das Datum der Erbauung ist strittig. Die Meinungen schwanken von 1120 über irgendwann um 1150 bis 1200. Als Erbauer gilt in der Regel Graf Konrad von Sangerhausen. Doch auch diese These ist nicht 100-prozentig belegt. Denn was fehlt, ist eine Verbindung Konrads zu den Grafen von Honstein, welche ab 1182 bekannt sind. Eben diese Grafen von Honstein bzw. Hohnstein hatten auf der gleichnamigen Burg ihren Stammsitz. Wobei die Hohnsteiner von den Grafen von Ilfeld abstammen. Diese bekamen in den 1170ern die Burg Hohnstein von den Welfen verliehen, allerdings ohne den Grafentitel.

Die kleinere Ilburg gaben die Ilburger-Hohnsteiner zu Gunsten der Burg Hohnstein dennoch bald auf. Unter Elger III. (+ 1219) wurde die Ilburg wohl schon geschleift (abgerissen). 1202 fand die Hohnstein dann ihre erste urkundliche Erwähnung. Die Grafen von Hohnstein (bzw. eigentlich Grafen von Ilfeld) stiegen schnell zur dominierenden Macht in der Region auf. So kamen zum Beispiel schnell die Gebiete um Arnstadt und Gotha im Thüringer Becken zum Einflussbereich hinzu. 1315 verlor das Geschlecht durch Erbteilung jedoch an Macht. Auch militärisch galt die Burg zu jener Zeit schon als veraltet. 1380 erfolgte eine erste Eroberung, 1412 in einer Familienfehde eine zweite. Diese Fehde artete gar zum Fleglerkrieg (1412 – 1415) aus. Jener Bauernaufstand kostete der Familie letztendlich ihren Stammsitz.

1417 übernehmen die Stolberger Burg Hohnstein

Die Hohnsteiner siedelten daher auf Burg Lohra über. 1593 starb das Geschlecht schließlich aus. Die Geschichte der Burg ist damit aber noch nicht zu Ende. Denn 1417 übernahmen die Stolberger die Burg Hohnstein. Unter den neuen Herren erlebte die Festung eine zweite Blütezeit. Die Stolberger bauten unter anderem einen neuen Artillerieturm. Graf Heinrich zu Stolberg wandelte die Burg dann zu einem Renaissanceschloss. Zu jener Zeit galt die Festung als der größten Burgen im ganzen Harz.

Koordinaten Ruine Hohnstein
Stempelstelle 98
WGS84: 51° 34′ 11.28″ N, 10° 50′ 14.93″ E
51.5698°, 10.83748°
UTM: 32U 627345 5714792
Geo URI: geo:51.5698,10.83748

1593 übernahmen die Herren von Schleinitz die Burg. Diese traten die Festung 1603 wiederum an Herzog Heinrich Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel. Im 30-jährigen Krieg (1618 – 1648) wurde die Burg wohl mehrfach geplündert. Kaiserliche Truppen unter Obristleutnant Christian Vitzthum von Eckstedt brannten die Festung schließlich 1627 nieder. Diesen Brand überlebten nur einige wenige Gegenstände wie die Glocke der Burgkapelle oder der Altar der Schlosskapelle. Danach verfiel die Ruine mehr und mehr…

Wandern zur HWN Stempelstelle 98

Erst nach 1990 begann man mit der Sanierung und Restaurierung. Ein Gasthof auf der Burg gibt es dagegen schon seit 1908. Nach einer Sanierung 2000 ist dieser seit Ostern 2001 wieder geöffnet – mit einem tollen Ausblick auf den Südharz von der Terrasse.

Tagelöhnerteller, Burgherrenspeise, ein Schnitzel vom scharfen Grafen und vieles mehr könnt ihr im Burggasthof Hohnstein schlemmen. Infos findet ihr unter burghohnstein.de.

Als Stempeljäger kommt ihr auf der Burg ebenfalls auf eure Kosten. Und zwar mit der Stempelstelle 98. Der Clou: Die Ruine ist auf eigene Faust und ohne Eintritt zu besichtigen. Vorhanden ist unter anderem noch die Turmruine, die ihr per Leiter erklimmen könnt. Von oben habt ihr einen tollen Blick auf den Südharz bis hin zum Kyffhäuser. Wie ihr die Ruine Hohnstein sowie die Stempelstelle 98 erreicht? Am schnellsten geht das von Neustadt aus. Startpunkte für eine Tour wären zum Beispiel…

  • Hufhaus, Wanderparkplatz „Tisch“ (3,7 km)
  • Neustadt/Harz, Parkplatz Burgruine Hohnstein (1,5 km)
  • Neustadt/Harz, Parkplatz Rüdigsdorfer Weg (1,8 km)
  • Parkplatz Rabensteiner Stollen / HSB-Bahnhof (7,4 km)

* kostenpflichtig, ohne Sternchen kostenlos

Nahe Stempel ab der Ruine Hohnstein

Typisch HWN könnt ihr zudem auf einer Runde weitere Stempelstellen erkunden. Etwa…

Weitere Ziele ab der Stempelstelle 98

Davon ab findet ihr nahe der Burgruine weitere Ziele, die selbst ohne Stempel interessant sind. Und zwar…

  • Brockenblick (4,7 km)
  • Falkensteinklippen (4,1 km)
  • Mammutbaum (0,8 km)
  • Oberer Bielstein (4,6 km)
  • Ruine Heinrichsburg (1,8 km)
  • Schaubergwerk Lange Wand (5,1 km)
  • Unterer Bielstein (4,3 km)

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