Die Eckertalsperre ist eine Talsperre zwischen Bad Harzburg und Ilsenburg, durch welche einst die innerdeutsche Grenze verlief. Wohl deswegen gilt die Sperre als Stempelstelle 1 der Harzer Wandernadel.
Geographisch liegt die Sperre genau auf der Grenze der zwei früheren deutschen Staaten. Heute wiederum verläuft über die Staumauer sowie durch den Stausee die Grenze der Bundesländer Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Zur Zeit von BRD und DDR war die hiesige Grenze jedenfalls durchaus ein Problem. Die DDR sicherte ihren (östlichen) Teil nämlich mit einer aufgesetzten Mauer sowie Stacheldraht. Die nötigen Zutrittsrechte erhielt der (westliche) Betreiber der Sperre zudem erst in den 1970ern. Bis heute erinnert auf der Staumauer die alte DDR-Grenzsäule an diese Epoche.
Eckertalsperre: geteiltes Land, geteilte Sperre
Überhaupt ist die Geschichte der Sperre interessant. Der Bau der Sperre erfolgte zum Beispiel mitten im Zweiten Weltkrieg zwischen 1939 bis 1942. Da viele Fachkräfte an der Front waren, kamen beim Bau auch ausländische Arbeiter und sogar Kriegsgefangene zum Einsatz. Außerdem war die Eckertalsperre nach Sösetalsperre (Osterode am Harz) und der Odertalsperre (Bad Lauterberg) erst die dritte moderne Sperre überhaupt.
Bauzeit: 1939 – 1942
Höhe Talsohle / Gründungssohle: 57 m / 65 m
Höhe Krone: 559 m ü. NN
Länge / Breite Krone: 235 m / 2,2 m
Bauwerksvolumen: 168.000 m³
Höhenlage bei Stauziel: 557,87 m
Wasseroberfläche: 68 ha
Volumen: 13,27 Mio. m³
Der Grund für den Bau war wieder recht banal: Die Sperre war einfach nötig. Seit den 1930ern stieg der Wasserbedarf der Region stetig an. Vor allem durch das (damals) neue VW-Werk sowie der „Stadt des KdF-Wagens bei Fallersleben“. Heute ist jene Stadt besser bekannt als Wolfsburg. Auch das nahe Braunschweig meldete immer mehr Einwohner.
Eckertalsperre wiegt 420.000 Tonnen
Ebenfalls interessant: Beim Bau der Staumauer kam erstmals in Deutschland Rüttelgrobbeton zum Einsatz. Das Ergebnis ist eine typische Gewichtsstaumauer, die 420.000 t wiegt. Freilich kein Wunder, ragt die Mauer doch immerhin 57 m in die Höhe. Die Länge misst 235 m, die Breite der Krone 2,2 m. So staut die Sperre einen 68 ha großen See, den die Ecker speist. Unter den Harzer Sperren gilt die Eckertalsperre übrigens als die am höchsten gelegene. Die Krone liegt laut Betreiber Harzwasserwerke auf 559 m ü. NN, das Stauziel auf 557,87 m ü. NN.
Stempelstelle Harzer Wandernadel 1
WGS84: 51° 50′ 29.94″ N, 10° 34′ 47.93″ E
51.84165°, 10.57998°
UTM: 32U 608846 5744606
Geo URI: geo:51.84165,10.57998
Wie erwähnt dient die Sperre in erster Linie der Trinkwasserversorgung für Braunschweig, Wolfenbüttel sowie Wolfsburg. In zweiter Linie dem Hochwasserschutz und der Energiegewinnung. Für letztere sorgt ein Wasserkraftwerk unterhalb der Staumauer. Dieses erzeugt 2 x 300 Kilowatt, was pro Jahr bis zu 1,4 Millionen kWh entspricht. Fischzucht betreibt man hingegen keine. Mit 4,6 pH ist das Wasser für die meisten Fische einfach zu sauer. Baden und Wassersport sind wegen der Trinkwassernutzung ebenfalls verboten. Allerdings ist der Eckerstausee sowieso nur zu Fuß erreichbar.
Wandern zur HWN Stempelstelle 1
Entsprechend ist der Eckerstausee ein beliebtes Wanderziel. Um den See führt zum Beispiel ein 10 km langer Rundweg. Außerdem verläuft über die Staumauer der Teufelsstieg. Dieser führt von Bad Harzburg den Brocken hinauf und seit 2014 über den Eckerlochstieg wieder hinab bis nach Elend. Die geschichtliche Bedeutung brachte See bzw. Mauer wiederum die Stempelstelle 1 der Harzer Wandernadel ein.
Die Stempelstelle 1 steht übrigens auf der Nordostseite der Staumauer, also im sachsen-anhaltinischen Teil. Wie ihr die Stempelstelle 1 erreichen könnt? Hier habt ihr sprichwörtlich die Qual der Wahl. Als Start für eine Tour bieten sich viele Orte an…
- Bad Harzburg, Großparkplatz B4* (5,1 km)
- Braunlage, Großparkplatz* (15,1 km)
- Brocken (7,0 km)
- Elend, Parkplatz am Kreisel* (15,9 km)
- Ilsenburg, Wanderparkplatz Ilsetal* (8,0 km)
- Oderbrück, Wanderparkplatz (9,2 km)
- Schierke, Parkplatz am Winterbergtor* (13,1 km)
- Torfhaus, Parkplatz Brockenblick* (6,9 km)
- Wanderparkplatz Grenzgedenkstein B27 (15,5 km)
- Wurmberg (12,5 km)
* kostenpflichtig, ohne Sternchen kostenlos
Nahe Stempel ab der Harzer Wandernadel 1
Im Fazit müsst ihr also so oder so ein gutes Stück wandern. Das Gute: So kommt ihr zwangläufig an anderen Stempelstellen vorbei. Nahe Stempel wären zum Beispiel…
- #002 Scharfenstein Rangerstation (2,9 km)
- #003 Am Kruzifix (2,6 km)
- #004 Taubenklippe (5,8 km)
- #006 Bremer Hütte (6,7 km)
- #008 Stempelsbuche (5,4 km)
- #009 Brockenhaus (6,9 km)
- #011 Eckerloch (9,4 km)
- #019 Skidenkmal (3,5 km)
- #022 Gelber Brink (9,1 km)
- #121 Aussichtsbereich Burgberg (6,2 m)
- #122 Kreuz des deutschen Ostens (7,2 km)
- #133 Förster-Ludwig-Platz (12,1 km)
- #135 Wolfswarte (10,9 km)
- #136 Eckersprung (7,6 km)
- #168 Dreieckiger Pfahl (8,6 km)
- #169 Molkenhaus (2,9 km)
- #170 Rabenklippe (5,5 km)
- #221 Jungfernklippe (8,1 km)
Weitere Ziele ab der Stempelstelle 1
Davon ab lohnen auch ein paar andere Ziele. Und zwar…
- Brocken (7,0 km)
- Großer Gierskopf (2,7 km)
- Kleiner Brocken (5,6 km)
- Muxklippe (2,0 km)
- Oderteich (10,4 km)
- Radauwasserfall (3,5 km)
- Rudolfklippe (3,4 km)
- Wildbeobachtungsstation Molkenhaus (3,0 km)
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