Die Moltkewarte ist ein Aussichtsturm auf dem Schlößchenkopf südlich von Lengefeld, einem Ortsteil von Sangerhausen. Jener Turm stellt die Stempelstelle 209 der Harzer Wandernadel.
Politisch gesehen liegt der Turm im Landkreis Mansfeld-Südharz und somit in Sachsen-Anhalt. Geographisch dagegen im Unterharz. Die Anhöhe namens Schlößchenkopf (auch Hoher Berg) kommt nur auf 310,3 m ü. NN.
Der große Schweiger: Feldmarschall von Moltke
Gewidmet ist die Warte jedenfalls Generalfeldmarschall Helmuth Karl Bernhard von Moltke (1800 – 1891). Der im Volksmund als „Der große Schweiger“ bekannte Militär entstammte Mecklenburger Uradel. 1811 trat von Moltke dank seinem Vater, dem dänischen Generalleutnant Friedrich Philipp Victor von Moltke (1768–1845), der Kadettenakademie in Kopenhagen bei. 1818 erfolgte die Beförderung zum Sekondeleutnant, als welcher von Moltke im dänischen Infanterieregiment Oldenburg diente. 1822 wechselte der Blaublüter jedoch in die preußische Armee, die ihm bessere Chancen bot. Der Wechsel ging auf: Bis 1857 stieg der Mecklenburger bis zum Chef des Generalstabes auf.
Als solcher hatte von Moltke großen Anteil an den Siegen im Deutsch-Dänischen Krieg (1864), im Preußisch-Deutschen Krieg (1866) sowie im Deutsch-Französischen Krieg (1870/71). Der preußische König und spätere Kaiser Wilhelm I. dankte es von Moltke und erhob diesen 1870 zum Grafen. Zu Recht, gilt der „Schlachtenlenker von 1870/71“ doch als einer der erfolgreichsten Feldherren seiner Zeit. Das US-Magazin Harvard Business Review ehrte den Feldmarschall 1992 gar als „den vielleicht größten Strategen aller Zeiten“. Viele seiner Konzepte sind bis heute aktuell.
Eine Moltkewarte zu Moltkes Ehren
So kam dann auch irgendwann der Harzklub Sangerhausen auf die Idee, von Moltke zu ehren. Also baute man einen Aussichtsturm aus Rogenstein, den man einst in der hiesigen Gegend gewann. Die Einweihung feierte man jedenfalls am 26. Oktober 1903. Seitdem ragt die Warte 26 m in die Südharzer Lüfte auf. Zu DDR-Zeiten verfiel die Warte, 1995 erfolgte Gott sei Dank eine Sanierung. Seit 2007 erinnert man hier außerdem am 11. Mai von Moltkes Urgroßneffen Helmuth James Graf von Moltke (1907 – 1945). Dieser wurde im Januar 1945 wegen seinem Widerstand gegen das NS-Regime gehängt.
Stempelstelle 209
WGS84: 51° 29′ 35.09″ N, 11° 16′ 15.6″ E
51.49308°, 11.271°
UTM: 32U 657651 5707105
Geo URI: geo:51.49308,11.271
Apropos: Der Turm ist öffentlich zugänglich, aber wohl nicht immer geöffnet. In der warmen Jahreszeit ist euch zumindest am Wochenende sowie an Feiertagen der Zutritt gewiss. Der „Aufstieg“ lohnt. Von oben bietet sich euch ein Aussicht auf die Goldene Aue, Sangerhausen, den nahen Röhrigschacht bei Wettelrode und zum Kyffhäuser. Bei guter Sicht sollt ihr sogar bis zum Thüringer Wald schauen können. Davon ab lockt euch als Stempeljäger an der Moltkewarte die Stempelstelle 209. Installiert ist der Stempelkasten gleich neben der hiesigen Schutzhütte.
Wandern zur HWN Stempelstelle 209
Wie ihr zur Moltkewarte und damit zur Stempelstelle 209 kommt? Am schnellsten erreicht ihr den Aussichtsturm von Lengefeld. In der Hirtengasse findet ihr einen kleinen Parkplatz, von dem es nur ein paar hundert Meter sind. Als Startpunkte für eine Tour bieten sich außerdem folgende Orte an…
- Lengefeld, Parkplatz Hirtengasse (0,5 km)
- Parkplatz Kupferhütte (3,1 km)
- Waldcafé am Kunstteich (4,4 km)
- Wettelrode, Parkplatz Schaubergwerk (4,1 km)
* kostenpflichtig, ohne Sternchen kostenlos
Nahe Stempel ab der Moltkewarte
Da die Moltkewarte am Rande des Südharz liegt, sind nahe Stempelstellen eher rar. Ein paar findet ihr aber doch. Und zwar…
- #208 Ruine Grillenburg (7,7 km)
- #210 Schöne Aussicht Hainrode (13,4 km)
- #212 An der Queste (15,7 km)
- #213 Bauerngraben (20,2 km)
- #222 Bergbaulehrpfad Wettelrode (4,2 km)
Weitere Ziele ab der Stempelstelle 209
Immerhin gibt es ein paar andere Ziele, die auch ohne HWN Stempel lohnen. Der Butterberg zum Beispiel. Dieser verspricht euch eine tolle Aussicht auf die nahe Umgebung samt Moltkewarte sowie die riesige Kegelhalde „Hohe Linde“. Oder besagte Kegelhalde des ehemaligen Thomas-Münzer-Schachts, die ihr ab und an sogar besteigen könnt. Oder die (kleine) Talsperre an der Engelsburg, die allerdings nicht ausgeschildert ist. Immerhin erlebt ihr so ein kleines Abenteuer bei der Suche. Nahe Ziele wären jedenfalls…
- Burgruine Neu-Morungen (5,7 km)
- Burgruine Alt-Morungen (5,7 km)
- Butterberg (4,9 km)
- Kegelhalde Hohe Linde (1,6 km)
- Kunstteich (4,3 km)
- Talsperre an der Engelsburg (0,8 km)
Neueste Kommentare