Die Wendeleiche – oder Wendel-Eiche – ist eine alte Eiche zwischen Zorge und Sülzhayn im Südharz. Dabei markiert der Baum quasi die Grenze der Länder Niedersachsen und Thüringen. Der Eintrag als Stempelstelle 165 in die Harzer Wandernadel ist aber anders begründet.
Denn die Traubeneiche ist lediglich eine Eiche wie viele andere im Harz. Weder besonders alt, noch extrem groß oder mächtig breit. Dennoch hat die Wendel-Eiche ihren vielen Geschwistern eines voraus: sie war mal ein Aussichtspunkt. Anfang des 20. Jahrhunderts führte eine Wendeltreppe in die Krone, in welcher wieder eine Aussichtsplattform angebracht war. Von jener Treppe bekam die Eiche ihren Namen: Wendeleiche.
Wendeleiche: Aussichtspunkt & Stempelstelle 165
Mit der deutschen Teilung endete allerdings die „Karriere“ der Eiche als Ausflugsziel. Denn nun stand der Baum direkt an der Grenze der beiden deutschen Staaten. Somit waren die Zeiten vorbei, in denen die Besucher Schlange standen, um die Wendeleiche erklimmen zu können. Stattdessen nutzten einige Mutige den Baum zur Flucht. Also bauten die DDR-Grenzer die Wendeltreppe ab. Heute zeugen nur noch zwei rostige Eisen am Stamm der Eiche von deren früheren Funktion. Der Baum selbst verlor seine Bedeutung.
Für die Traubeneiche war der „Rückbau“ jedoch ein Glück. Denn die eisernen Stufen hinterließen Spuren, der Baum gilt als stark beschädigt. Apropos: Als Grenzbaum gilt die Wendel-Eiche nach wie vor. Obwohl die Mauer längst gefallen ist und die zwei deutschen Staaten zu einem wurden, markiert die Eiche nach wie vor eine Grenze. Und zwar die der Länder Niedersachsen und Thüringen. In ganz alten Zeiten außerdem die Grenze des Königsreichs Preußen zum Herzogtum Braunschweig.
Stempelstelle 165
WGS84: 51° 37′ 28.34″ N, 10° 39′ 25.52″ E
51.62454°, 10.65709°
UTM: 32U 614706 5720580
Geo URI: geo:51.62454,10.65709
Wandern zur Harzer Wandernadel 165
Vier Jahrzehnte war die Eiche jedenfalls für Otto Normal nicht zugänglich. Mit dem Fall der Mauer änderte sich das Gott sei Dank. Heute stellt die Eiche die Stempelstelle 165, womit die Harzer Wandernadel quasi die Historie des Baums würdigt. Am schnellsten erreicht ihr die Eiche übrigens von Zorge. Ein guter Start für eine Tour wäre zum Beispiel der Parkplatz der Whisky-Brennerei Hammerschmiede. Von hier aus könnt ihr auf einem Rundweg von 11 km neben der Stempelstelle 165 außerdem die Stempel 164 und 90 einheimsen.
- Rainer Dittmann (Autor)
Die Stempelstelle 165 findet ihr an einer kleinen Schutzhütte, die direkt neben der Wendel-Eiche steht. Ein paar Meter weiter gen Nord bzw. Schwangere Jungfer könnt ihr obendrein einen Brockenblick genießen.
- Ellrich / Parkplatz Stadtwald (3,4 km)
- Sülzhayn (4,6 km)
- Unterzorge (4,7 km)
- Walkenried (7,0 km)
- Wanderparkplatz Thüringer Hütte B 4 (3,9 km)
- Zorge / Hammerschmiede (3,0 km)
Nahe Stempel ab der Wendeleiche
In der Nähe der Stempelstelle 165 findet ihr natürlich ein paar weitere HWN-Stempel. Zum Beispiel:
- #058 Pferdchen (4,1 km)
- #090 Roter Schuss (1,4 km)
- #096 Ehemalige Steinmühle (7,1 km)
- #160 Helenenruh (5,7 km)
- #163 Bremer Klippe (7,0 km)
- #164 Stiefmutter (1,4 km)
- #167 Hexentanzplatz / Ellricher Blick (7,7 km)
Weitere Ziele ab der Stempelstelle 165
Ebenfalls recht nahe locken ein paar weitere Ziele, die auch ohne Stempel interessant sind. Und zwar:
- 2-Länder-Eiche (1,9 km)
- Augustbuche (0,9 km)
- Dreiländerstein (4,2 km)
- Kuckuckseiche (2,3 km)
- Lampertsberg (6,6 km)
- Schwangere Jungfer (0,2 km)
- Sülzhaynblick (0,7 km)
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