Volkmarskeller - Stempelstelle 87

Volkmarskeller – Stempelstelle 87

Der Volkmarskeller ist eine Karsthöhle westlich von Blankenburg (Harz). Aufgrund ihrer interessanten Geschichte führt die Harzer Wandernadel die Höhle als Stempelstelle 87.

Konkret liegt die natürliche Karsthöhle zwischen Blankenburg sowie Eggeröder Brunnen (Elbingerode) am oberen Ende des Klostergrunds. Somit im Landkreis Harz, Sachsen-Anhalt. Geographisch gehört die Höhle dagegen zum Unterharz. Davon ab befindet sich der „Keller“ im Naturpark Harz/Sachsen-Anhalt.

Volkmarskeller: karge Klause für Einsiedler

Interessant ist aber mehr die Geschichte der Höhle nah der früheren Kaiserpfalz Bodfeld. Schon zu Urzeiten siedelten in dieser Menschen. Zumindest weisen archäologische Funde darauf hin, die bis in die „heidnische“ Zeit reichen. Im aufkommenden Christentum diente der „Keller“ dann als Klause für Einsiedler. Sogar die legendäre Liutbirg soll hier irgendwann zwischen 850 und 870 gehaust haben. Nach neueren Erkenntnissen war die Vertraute zweier Bischöfe (Haimo von Halberstadt und Ansgar von Bremen) jedoch in Thale daheim. Und zwar im Kloster Wendhusen. Belegt ist dafür der Tod des Bernhardus presbyter solitarius de Laide sancti Michaelis anno 1118 in der Höhle.

Die Höhle gehörte übrigens seit 956 dem Stift Quedlinburg, ein Geschenk Otto I. (912 – 973). Die Schenkungsurkunde nennt zudem eine (neben der Höhle gebauten) Kirche. Zisterzienser aus dem Kloster Kamp am Niederrhein bauten dann ab 1135 über der Höhle ein Kloster. Dieses nannten die Mönche nach St. Michael, dem Schutzheiligen ihres Ordens: Michaelstein. Papst Innozenz II. bestätigte das Kloster 1146 – inklusive zahlreicher Güter. Denn dem Kloster gehörten dank einer Schenkung bereits etliche Ländereien rund um Quedlinburg. 1151 bis 1167 erfolgte allerdings der Umzug nach Evergodesrode ans untere Klostergrund. Das heutige Michaelstein entstand. Die Volkmann-Kapelle ist dagegen das letzte Mal 1467 erwähnt.

Name geht auf Einsiedler Volkmar zurück

Apropos: Der Name Volkmarskeller geht wohl auf den Einsiedler Volkmar zurück. Dieser soll um 950 in der Höhle gelebt haben. Seine Anhänger nannten sich nach ihrem Guru Volkmarsbrüder – und schlossen sich später den Zisterziensern an. Jene wandelten die Höhle wohl auch in eine Höhlenkirche um. Diese war der Mutter Gottes Maria sowie jenem Volkmar geweiht. Noch heute findet ihr am Süd-Eingang der Höhle zwei in die Wand gehauene Weihekreuze sowie eine Nische. Letztere hatte wahrscheinlich eine sakrale Funktion.

Koordinaten Volkmarskeller
Stempelstelle 87
WGS84: 51° 47′ 16.62″ N, 10° 52′ 21.29″ E
51.78795°, 10.87258°
UTM: 32U 629155 5739112
Geo URI: geo:51.78795,10.87258
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Alt-Michaelstein gaben die Mönche jedenfalls dem Verfall preis. Die Grundmauern des Klosters und einige steinerne Treppen sind allerdings bis heute gut zu sehen. Der Volkmarskeller ist ebenfalls wieder zugänglich. Dank Baurat Brinkmann, der die Höhle 1884 bis 1887 wieder ausgrub. Brinkmann fand dabei Reste von Mörtelputz und einen gemauerten Altarsockel. Vor diesem außerdem die menschlichen Überreste von drei Erwachsenen und drei Kindern.

Volkmarskeller und die Grube Volkmar

Nahe dem Volkmarskeller liegt zudem die Grube Volkmar. Schon im Mittelalter schürfte man in dieser nach Eisenerz. Es liegt daher nahe, dass die damaligen Bergleute den „Keller“ als Höhlenkirche nutzten. Nach einer Explosion mit acht Toten schloss man die Grube allerdings 1893. Der Bergverein Hüttenrode setzte den Kameraden 2007 ein Denkmal. Dieses steht nah der Höhle direkt am Weg Michaelstein – Eggeröder Brunnen.

Links am Weg (ca. 1,5 km ab dem Parkplatz Michaelstein) findet ihr außerdem die Klosterquelle Michaelstein. Diese entstand 1965 durch eine Probebohrung nach Erz in gut 1.200 m Tiefe. Seither sprudeln hier rund 400 l/h aus dem Boden. Das Wasser hilft sogar nachweislich gegen Krankheiten wie Osteoporose. Genutzt wird das Heilwasser allerdings nicht.

Die Ruinen von Alt-Michaelstein über dem Volkmarskeller
Die Ruinen von Alt-Michaelstein über dem Volkmarskeller

Wandern zur HWN Stempelstelle 87

Die Höhle ist jedenfalls ein lohnendes Ziel. Auch dank der Harzer Wandernadel und der Stempelstelle 87. Der Stempelkasten steht neben einer Infotafel direkt an der Kreuzung gen Eggeröder Brunnen. Für den Volkmarskeller geht ihr einfach den Weg von Michaelstein kommend geradeaus. Nach ein paar Metern führt rechts ein Pfad hinauf zur Höhle. Am Volkmarskeller führt euch ebenfalls rechts ein weiterer Pfad hinauf zu den Ruinen von Alt-Michaelstein.

Apropos: Der schnellste Weg zur Stempelstelle 87 ist wohl der von Michaelstein. Ihr könnt auch im Elbingeröder Ortsteil Eggeröder Brunnen starten. Allerdings ist die kleine Waldsiedlung für Ortsfremde eher schwer zu finden. Als Start für eine Tour eignen sich jedenfalls…

  • Blankenburg, Parkplatz Michaelstein (3,8 km)
  • Blankenburg, Gasthaus Ziegenkopf (6,8 km)
  • Elbingerode, Parkplatz Schaubergwerk Büchenberg (4,6 km)
  • Eggeröder Brunnen (1,4 km)
  • Heimburg, Ziegenberg (5,8 km)
  • Hüttenrode, Sportplatz (5,0 km)
  • Rübeland, Parkplatz Schwimmbad* (4,8 km)
  • Wanderparkplatz Blauer See B27 (4,7 km)
  • Wernigerode, Wanderparkplatz Kaltes Tal (7,7 km)

* kostenpflichtig, ohne Sternchen kostenlos

Tipp: Wollt ihr die Höhle erkunden, lohnt eine Taschenlampe! Der Boden ist recht uneben sowie mit Steinen übersät. Davon ab gibt es eine kleine, enge Nebenhöhle.

Nahe Stempel ab dem Volkmarskeller

Nahe der früheren Klause findet ihr zig weitere Stempelstellen der Harzer Wandernadel. Zum Beispiel…

Weitere Ziele ab der Stempelstelle 87

Außerdem lohnen in der Nähe noch ein paar andere Ziele. Und zwar…

  • Bielsteinklippe Blankenburg (6,5 km)
  • Blauer See (4,1 km)
  • Brockenblick Hüttenrode (6,1 km)
  • Großes Schloss Blankenburg (8,4 km)
  • Kleines Schloss Blankenburg (8,6 km)
  • Klosterquelle Michaelstein ( km)
  • Königspfalz Bodfeld (3,1 km)
  • Kreuztal Viadukt Neuwerk (4,8 km)
  • Rathaus Blankenburg ( km)
  • Wilhelm-Raabe-Warte (6,2 km)
  • Ziegenkopf Blankenburg (6,4 km)
  • Zillierbach-Talsperre Staumauer (8,0 km)

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